Season Preview: New Orleans Hornets


Zugänge: Eric Gordon, Chris Kaman, Al-Farouq Aminu, Greivis Vasquez
Abgänge: Chris Paul, David West, David Andersen, Aaron Gray
Head Coach: Monty Williams (46-36)

New Orleans, indirekter Schauplatz des grössten Offseason-Theaters aller Zeiten nach 'The Decision'. Obwohl nie direkt involviert, hatten die Verantwortlichen beim Small Market Club in Louisiana die am schwersten wiegenden Konsequenzen des langen Tarifdisputs zu tragen. Nachdem klar wurde, dass Superstar Chris Paul nicht in NO bleiben würde, fing das Wettbieten für den besten Einser der Liga an. GM Dell Demps und Coach Monty Williams hatten einem Blockbuster-Trade mit den Lakers und den Rockets schon zugestimmt, da mischte sich die NBA ein, verbannte das Hornets-Management auf die Ersatzbank und annulierte den Deal. Wenige Tage später wechselte Paul dann doch, zu den Clippers, inmitten von Korruptionsvorwürfen, Verschwörungstheorien und Debatten darüber, ob die Liga das Recht hat, den freien Markt zu reglementieren. So was passiert eben, wenn der Interessenskonflikt aus erwünschter Neutralität einerseits und Parteilichkeit zugunsten eines bestimmten Clubs andererseits die Integrität einer ohnehin nicht ganz unbescholtenen NBA-Führungsriege befleckt. Lange Rede, kurzer Sinn: Paul ist jetzt ein Clipper, die Hornets stecken plötzlich mitten im Rebuild, und das Team gehört immer noch der National Basketball Association. Klares Technisches Foul!

Best Case Szenario: Mit Eric Gordon besitzen die Bees nun einen der zwei besten Off-Guards der Western Conference. Er wird sein Scoring-Output (letztes Jahr 22.3 PPG) weiter steigern und zum klaren Führungsspieler in New Orleans heran reifen, zum neuen Gesicht der Franchise. Ansonsten ist die Startformation durchaus passabel: mit Chris Kaman und Emeka Okafor verfügt man über zwei respektable Big Men. Jarrett Jack ist ein durchaus fähiger Aufbauspieler, der das Schiff für eins, zwei Saisons auf Kurs halten kann. Und Trevor Ariza ist lang, athletisch und im Transition-Spiel sehr effektiv. Mit Al-Farouq Aminu, Carl Landry und Greivis Vasquez sieht auch die Bank nicht allzu übel aus. Wenn der fähige Coach Monty Williams seine Defensiv-Mentalität schnell etabliert und seine Hornissen ins Laufen bringt, wäre sogar ein Playoff-Push realistisch. Das kann hier aber nicht ernsthaft das Ziel sein. Keiner dieser Spieler darf für einen Rebuild in Betracht gezogen werden. Es wäre aus Hornets-Sicht sinnvoll, jeden einzelnen davon (bis auf Aminu) auf dem Trade-Markt für junge Spieler (max. 24 Jahre) und/oder Draft-Picks anzubieten. Jedes Best-Case Szenario denkt an 2012 und darüber hinaus - nicht an diese Saison.

Realistisch: Chris Kaman ist schon so gut wie weg. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus, er ist der ideale Frontcourt-Spieler für einen Playoff-Aspiranten und als solcher spätestens Ende Februar in einer anderen Stadt. Okafor's Monster-Deal ist schon weitaus schwieriger abszustossen. Es wäre ein Coup, wenn Demps David Stern für 'Meka ein paar Draft Picks abstauben könnte. In einem vollgepackten Draft 2012 kann es für die New Orleans Hornets nicht genug Lotterie-Kombinationen geben. Ich erwarte einen frühen Run mit respektablen Leistungen und dem ein oder anderen beeindruckenden Sieg, bevor die Liga im Januar/Februar wieder interveniert und den Rest der Mannschaft verscherbelt. Alles mit dem für sie einzig relevanten Ziel: einen interessierten Investor zu finden, der mindestens 350 Millionen Dollar zu zahlen bereit ist, und den Club langfristig in Louisiana halten will. Immer dumm, wenn der Sport nur noch Nebensache ist.


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