Power Rankings, Vol. IV




1. Chicago Bulls (28-8)
Zweitbeste Defensive (94.9), drittbester Angriff (105.3), und der zweitbeste Saisonstart seit den '96er Michael Jordan Bulls (31-4). Und alles trotz eines angeschlagenen Kaders (Rose 10, Deng 7, Hamilton 24 versäumte Partien). Die meisten verstehen nicht, wie viel besser die Bulls offensiv agieren als letztes Jahr. Die meisten Siege ligaweit und die höchste durchschnittliche Punktedifferenz (+9.4 pro Spiel) machen's überdeutlich.

2. Miami Heat (27-7)
Für viele der absolute Titelfavorit in dieser Saison. Die Art und Weise, wie Lebron, Wade & co. ihre Gegner in den letzten 10 Partien (9-1 Siege, davon 8 in Folge) überrannten und dominierten, war spektakulär. Nach nur 2 Niederlagen im gesamten Februar bleiben eigentlich nur noch zwei Fragen offen: waren Lebron's und Wade's Crunchtime-Probleme beim All-Star Spiel ein Playoff-Vorbote? Und: gipfelt das Team in diesem Jahr nicht zu früh?

3. Oklahoma City Thunder (27-7)
Alle reden von Miami's Big Three. Aber dass OKC's famoses Youngster-Trio Durant/Westbrook/Harden den Stars in South Beach spielerisch in nichts nachsteht, beweist die erste Saisonhälfte: gleiche Bilanz bei schwererem Spielplan in der viel besseren Conference. Harden hat sich zum wohl effektivsten Spieler der Liga gemausert und aus dem letztjährigen Conference-Finalisten einen legitimen Titelanwärter gemacht.

4. San Antonio Spurs (24-10)
Erinnert sich noch jemand an Ende Januar, als die Spurs eine der miesesten Auswärtsbilanzen aufwiesen? Dank eines fast perfekten 'Rodeo-Trips' (minus Popovich's Mittelfinger-an-die-Spielplanmacher-Geste in Portland), bei dem San Antonio 8 von 9 auf fremdem Parkett gewann, haben sich die Texaner bis auf Platz 2 in der Western Conference hinauf gekämpft und wirken mehr und mehr wie ein Team, das mindestens zwei Playoff-Runden überstehen wird.

5. Indiana Pacers (22-12)
Indiana ist dank eines 5-Siege-Runs zurück im dicken Eastern Conference Geschäft. Paul George hat während des All-Star Wochenendes angedeutet, dass sein Entwicklungsrahmen noch lange nicht abgesteckt ist. Dank offensichtlicherer Probleme in Orlando, Philly, Boston oder Atlanta und viel Platz unter dem Salary Cap für einen Impact-Trade sind die Pacers plötzlich die grossen Favoriten auf EC-Platz 3 hinter Chicago und Miami.

6. Los Angeles Lakers (20-14)
Solange Kobe Bryant von seinen beiden 7-Footern Pau Gasol und Andrew Bynum flankiert wird, kann man die Lakers im Westen nicht abschreiben. Zumal ihre Spielweise - langsam tapsend, defensivstark, in eigener Halle kaum zu schlagen - wie gemacht ist für Playoff-Basketball. Welche Trades Mitch Kupchak in den nächsten zwei Wochen schwingen wird (oder nicht), wird die Paarung im Conference Finale entscheidend mitprägen.

7. Los Angeles Clippers (20-12)
Nach der freien Autobahn zu Beginn ist der Weg ein wenig steiniger geworden in Lob Angeles (nur 5-5 in den L10). Chris Paul und Blake Griffin sind stark wie eh und je, aber von den Nebenrollen (DJ, Butler, Williams) kommt momentan zu wenig. Die Clippers müssen ihre nächsten 6 Partien auf fremdem Parkett austragen - dort konnten sie die Staples Center Magie noch nicht duplizieren (nur 8-7 Bilanz).

8. Dallas Mavericks (21-14)
Wie gut sind diese Mavs wirklich? Die Defensive hat sich nach dem Abgang von Tyson Chandler zum Bollwerk gemausert (Platz 4), während die Offensive nach wie vor jegliche Bindekraft vermissen lässt (Platz 20). Lamar Odom und Jason Kidd sind leer, der Ausfall von Delonte West wiegt schwer. 9 Spiele in 12 Tagen direkt nach der Pause werden nicht nur den Status Quo aufzeigen - sie werden auch ziemlich deutlich machen, wie weit dieses Team im Mai kommen kann.

9. Orlando Magic (22-13)
Kurzzeitig sah es mal so aus, als würde Orlando unter der ganzen Last des tagtäglichen Dwight Howard Wanderzirkus zusammen brechen. Mit 10 Siegen aus den letzten 14 haben sich die Magischen aber gefangen. Es scheint mehr und mehr realistisch, dass sie ihren All-Star Center über den 15. März hinaus halten, auch weil der nicht weiss, wo genau er eigentlich sein will. Die Gerüchteküche brodelt derweil vor sich hin.

10. Philadelphia 76ers (21-14)
Die jungen 76ers mussten ihrer aggressiven Spielweise vor dem All-Star Wochenende Tribut zollen: 5 Niederlagen in Folge und gerade mal 82.3 Punkte pro Partie. Die Quoten gingen in den Keller, das gesamte Team hatte plötzlich Probleme, den Ball in den Korb zu befördern. Die Pause war dringend nötig. Lou Williams muss seine Januar-Form wieder finden - oder ein anderer Spieler, der sich zur allabendlichen Scoring-Option Nummer 1 mausert.

11. Houston Rockets (21-14)
Die Rockets sind das Team mit dem erbärmlichen 3-7 Start in die Saison. Seither haben die Texaner aber 18 von 25 gewonnen und sich im Seelen-Schredder Western Conference Heimvorteil erkämpft. Noch erstaunlicher: kaum jemand bekommt davon Wind. Und so braust Houston mit gutem Coaching und ganz ohne echte Starspieler unbemerkt einem Heimsieg nach dem anderen entgegen (schon 14 bisher).

12. Memphis Grizzlies (19-15)
Bereits zum zweiten Mal in Folge haben die Grizzlies geschafft, was viele nicht für möglich hielten - sich trotz des Ausfalls eines wichtigen Leistungsträgers im Playoff-Rennen zu halten. Die Defensive forciert die meisten Turnovers der Liga und hat am Erfolg entscheidenden Anteil. Zach Randolph kehrt bald von seiner Knieverletzung zurück und wird Memphis beflügeln. Kein West-Team freut sich auf ein Postseason-Date mit den Bärchen.

13. New York Knicks (17-18)
Die anfängliche Skepsis nach dem Tyson Chandler Signing sollte spätestens nach mantramässiger Wiederholung der folgenden Statistik weichen: die Knicks haben die 7.beste Defensive der Liga und erlauben 10 Punkte pro 100 Angriffe weniger als noch vor einem Jahr. Dank Chandler und Pop-Ikone Jeremy Lin hat New York zum ersten Mal seit 2001 realistische Chancen auf Heimvorteil in Playoff-Runde 1.

14. Minnesota Timberwolves (18-17)
'What a difference a year makes'. Dank COY-Kandidat Rick Adelman haben sich die T'wolves in allen Aspekten gegenüber der letzten Saison stark verbessert und mit 18 Siegen bereits jetzt den letztjährigen Ertrag überboten. Nikola Pekovic (16/10 im Februar) ist aus dem Nichts zum Top-10 Center avanciert. Wenn Minny seine Crunchtime-Schwäche abstellt (nur 5-9 in engen Spielen), sind sogar die Playoffs drin.

15. Atlanta Hawks (20-14)
Josh Smith ist sauer, dass er sowohl bei der All-Star Wahl als auch bei der Nachnominierung mal wieder nicht berücksichtigt wurde, und liefert ein Double Double nach dem anderen ab (8 in den letzten 11 Partien). Der Hawks-Angriff ist aber abgestürzt wie ein abgeschossener Falke (Platz 29 im Februar). Solange man also nicht irgendwie ein Date mit Lieblingsgegner Orlando klar macht (5 Siege in Folge), ist in der 1. PO-Runde Schluss.

16. Portland Trail Blazers (18-16)
Der 40-Punkte Kantersieg gegen die San Antonio Spurs direkt vor der All-Star Pause zählt nicht. Ansonsten gab's im Februar nur einen überzeugenden Sieg - gegen Denver. Die Dominanz und Begeisterung vom Saisonbeginn ist längst verflogen, weil Raymond Felton verlernt hat, wie man Basketball spielt (nur 10 Punkte und 39% Quote im Februar). Die mangelnde Führungskraft wirkt sich aus: Portland hat schon 9 Spiele mit 4 Punkten oder weniger verloren.

17. Boston Celtics (16-17)
Nur zwei Teams (Charlotte und Atlanta) erzielten im zurück liegenden Monat weniger Punkte als Boston. Selbst, wenn die C's zwischen jetzt und Mai ihre alte Magie zurück erlangen sollten, haben sie gegen Miami und Chicago nicht den Hauch einer Chance. Warum also nicht die Reissleine ziehen und ein paar Weichen für die Zukunft stellen, wenn man ohnehin nicht zum grossen Tanz eingeladen ist? Diese Frage schwirrt Danny Ainge nonstop im Kopf umher.

18. Denver Nuggets (18-17)
Denver hat seit einem furiosen 14-5 Start drei Viertel seiner Begegnungen verloren. Endlose Verletzungen der wichtigsten Leistungsträger tragen daran die Hauptschuld. Mit einer mageren 20% Quote gegen die restlichen Winning Teams im Westen stehen die Klumpen unter Zugzwang, wenn sie die Playoffs zum 9. Mal in Folge erreichen wollen. Nur wenn alle Stars gesund zurück kehren, kann das Team einen Lauf starten.

19. Milwaukee Bucks (14-20)
Die Defensive, einst die Stärke der Bucks, ist ohne den verletzten Andrew Bogut zahmer als ein paar frisch geschlüpfte Rehkitze. Brandon Jennings' überragende Frühform hat sich als nicht mehr als ein Strohfeuer entpuppt. Und Stephen Jackson, der eigentlich Scoring-Entlastung von der Bank bringen sollte, darf die gar nicht mehr verlassen. Milwaukee wird die Playoffs verpassen und Scott Skiles wohl seinen Hut räumen müssen.

20. Golden State Warriors (13-18)
Der Backcourt mit dem immer wieder verletzten Stephen Curry und Scoring-Maschine Monta Ellis gehört zu den besten der Liga. Die Offensive hat sogar Top-5 Niveau. Und Ekpe Udoh deutet in letzter Zeit das Potential an, dass ihn zum 6. Pick im Draft gemacht hat. Aber die Dubs wünschen sich ganz dringend einen Big Man und werden das Team vor der Deadline wohl umkrempeln. Heizt die jährlichen Monta-Trade-Gerüchteeintöpfe wieder auf.

21. Phoenix Suns (14-20)
Kann man einmal über ein anderes Suns-Thema reden als Steve Nash? Nein. Nicht, wenn der Rest des Teams Weinkrämpfe auslöst. Obwohl ich einen Trade zu einem Playoff-Aspiranten begrüssen würde, wird Phoenix seinen All-Star Guard wohl behalten und einen weiteren halbherzigen Versuch unternehmen, mit diesem Sparringsteam irgendwie in die Postseason zu rutschen - vergeblich. Free Steve Nash!

22. Cleveland Cavaliers (13-19)
Kyrie Irving hat sich schon in seinen ersten zwei Monaten als klarer Leader und bester Spieler seines Teams etabliert und aus der letztjährigen Lachnummer einen respektablen Gegner geformt. Der Rising Stars MVP könnte bereits nächstes Jahr im richtigen All-Star Game auftrumpfen. Welches Team nimmt den Cavaliers Antawn Jamison zur Deadline ab - und kann Cleveland bis zum Schluss im Playoff-Rennen bleiben?

23. Utah Jazz (15-18)
Es hat sich heraus gestellt, dass Utah's Spielplan zu Saisonbeginn mit seinen vielen Heimspielen eine unnatürlich hohe Erwartungshaltung produziert hat. Die Realität hat den Jazz eingeholt, die Playoffs sind nicht realistisch. Nächster Schritt: es muss ganz dringend ein Point Guard her. Mit Kanter, Favors, Millsap und Jefferson stehen gleich vier junge Frontcourtspieler als Tradematerial zur Verfügung.

24. Sacramento Kings (12-22)
Zu diesem Zeitpunkt besteht wohl keinerlei Zweifel darüber, dass Rookie-Guard Isaiah Thomas (60.) der weitaus bessere Draft-Pick war als College-Sensation Jimmer Fredette (10.). Der neue Coach Keith Smart scheint tatsächlich zu DeMarcus Cousin's Gehirnwindungen durchgedrungen zu sein. Und die Kings bleiben langfristig in Sacramento. Egal, wie die Saison also ausgeht: sie wird allen in Nordkalifornien in guter Erinnerung bleiben.

25. New Jersey Nets (11-25)
Es scheint sich mehr und mehr anzubahnen, dass die Nets mit mindestens einem Star (D-Will) nach Brooklyn übersiedeln werden. New Jersey bleibt im Dwight Howard Poker erstaunlich cool und rechnet sich offensichtlich gute Karten aus, auch den All-NBA-Center spätestens im Sommer ins nagelneue Barclays Center locken zu können. Ernsthafte Frage: mit Williams, Howard und massenweise Cap Space, würden die Nets gleich um den Titel mitspielen?

26. Detroit Pistons (11-25)
Bestes schlechtes Team der Liga? Können ja nur die Pistons sein. Kein anderes Team hat sich in Offense und Defense stärker verbessert als Detroit von Anfang Januar bis Ende Februar. Brandon Knight spielt auf konstant hohem Rookie-Niveau und bildet mit Rodney Stuckey einen durchaus ansehnlichen Backcourt. Greg Monroe ist nach Dwight Howard der beste Center im Osten. Nach 4-20 Start sind die Kolben wenigstens wieder respektabel.

27. Toronto Raptors (10-24)
Jose Calderon (12 PPG, 10 APG im Februar) macht es den Raptors unmöglich, ihn in diesem Jahr zu traden. Zu wichtig ist der Spanier für das System von Head Coach Dwane Casey. Es kann für Toronto also nur noch darum gehen, die jungen Spieler zu evaluieren und einen hohen Draft-Pick zu ergattern, um dann mit zwei Top-5 Rookies (Jonas Valanciunas wechselt im Sommer über den Teich) durchzustarten.

28. New Orleans Hornets (8-26)
Ich kann nicht umhin, in New Orleans NBA-Schema X zu vermuten, was geplante Franchise-Umzüge anbelangt. Der sabotierte geplatzte Chris Paul Trade. Das angeblich "bessere" Spielerpaket aus LAC. Franchise-Spieler Eric Gordon, der mit einer mysteriösen Knieverletzung immer noch aussetzt - und wohl nie mehr für NO auflaufen wird. Und der bevorstehende Verkauf an ein Investorenteam aus Los Angeles. Riecht alles ziemlich fischig. Stay tuned...

29. Washington Wizards (7-27)
Das hat ja nicht allzu lange angedauert, oder? Nach der minimalen Siegesserie direkt nach Randy Wittman's Amtsübernahme sind die Wizards wieder zu dem Misthaufen geworden, den man zu Saisonbeginn bestaunen durfte: eine Ansammlung von Problemfällen, denen jeglicher Basketball-IQ fehlt. Im Februar gab's gerade mal 3 Siege. Dieses Team braucht ganz dringend eine neue Richtung. Wo ist die Abrissbirne?

30. Charlotte Bobcats (4-28)
Die Bobcats verlieren im Schnitt mit mehr als 14 Punkten Unterschied pro Abend - zweitschlechtester Wert seit mehr als 40 Jahren. Das Talentlevel ist so niedrig, dass dieses Team sogar die D-League Playoffs verpassen würde. Für Charlotte sind nur noch zwei realistische Ziele übrig: irgendwie den Negativ-Rekord (9 Siege) egalisieren. Und die meisten Lotterie-Bälle in der Geschichte der NBA einsammeln. Eines davon werden sie erreichen.


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