Buyout Special




Die Trade-Deadline ist schon längst Geschichte, und fast alle Contender hielten die Füsse still. Und weil bei Meisterschaftsaspiranten im Osten und Westen noch Optimierungsbedarf besteht (denn, mal ehrlich, wann ist eine Lineup je perfekt?) und die restlichen Möglichkeiten alle ausgelotet sind, müssen die wenigen übrig geblieben Free Agents es richten. Ein kurzer Blick auf die verfügbaren Spieler, samt Optionen und interessierten Teams. (Deadline für Playoff-berechtigte Free Agents ist der 23. März)

Update: Gilbert Arenas hat heute in Memphis unterschrieben.


Derek Fisher
letztes Team: Houston Rockets
Karriere Stats: 8.7 PPG, 3.1 APG, 40% FG, 1 Dreier

Fisher ist das perfekte Beispiel für Spieler, deren mutmaßlicher Wert weitaus niedriger ist als der tatsächliche Nutzen auf dem Platz. Der 37-jährige gehört mittlerweile zu den ineffizientesten zehn Prozent aller NBA-Akteure. Er hat Probleme im Ballvortrag, horrende Wurfquoten und kann nicht einmal mehr einen Stuhl verteidigen. Die Lakers schickten ihn im indirekten Tausch für den 12 Jahre jüngeren Ramon Sessions nach Houston, aber old man Fish weigerte sich, dort anzutanzen. Er liess sich aus seinem restlichen Vertrag heraus kaufen und verzichtete dabei auf garantierte 3.5 Millionen Dollar. Seine Erfahrung käme einem Contender dennoch zugute, solange er nicht mehr als 15 Minuten pro Spiel eingesetzt wird. Gestern wurde Fisher mit San Antonio und Chicago in Verbindung gebracht. Die Spurs sind aber an Patty Mills dran, der spätestens am Wochenende aus China einreisen soll. Die Bulls sind mit John Lucas III. hochzufrieden und jagen lieber noch einen Big Man. Naturgemäss haben sich Oklahoma City und Miami als favorisierte Adressen heraus kristallisiert. OKC sucht nach einem Backup-Ersatz für den verletzten Eric Maynor. Eine potentielle Lakers-Thunder Playoffserie wäre um eine weitere Story reicher. Miami musste in den vergangenen Wochen feststellen, dass Rookie Norris Cole nicht die verlässliche Backcourt-Präsenz ist, auf die man in der Postseason bauen kann. 50-50 also zwischen Heat und Thunder.


Gilbert Arenas
letztes Team: Orlando Magic
Karriere Stats: 21.2 PPG, 5.4 APG, 2 Dreier, 1.6 STL

Arenas galt lange Zeit als erste Patchwork-Option für die Los Angeles Lakers. Nachdem die aber mit Ramon Sessions den weitaus jüngeren und vielversprechenderen Einser verpflichten konnten, widmete sich Arenas seinen weiteren Optionen. Eine davon sind die Memphis Grizzlies, mit denen Gil-0 seit letzter Woche in Verbindung gebracht wird. Er hat in Memphis mit trainiert, und das Interesse beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit. Obwohl einer der früher besten NBA-Guards seine Explosivität verloren hat, kann der Gunner immer noch von draussen einstreuen (Karriere 2 Dreier pro Spiel) und könnte einem distanzschwachen Team wie den Grizzlies in den Playoffs damit helfen. Ein Signing wird innerhalb der nächsten zwei Tage erwartet.


Ryan Hollins
letztes Team: Cleveland Cavaliers
Karriere Stats: 4.2 PPG, 2.3 RPG, 0.5 BLK, 55% FG

Nur einen Tag, nachdem Cavs-Rookie Tristan Thompson mit 27 Punkten und 12 Rebounds sein bestes Profispiel zeigte, entliessen die Cavaliers den 27-jährigen Hollins. Der kam in dieser Saison in 24 Partien zum Einsatz (7 Starts) und fiel in 15 Minuten pro Partie nicht weiter auf (3.7 Punkte, 2.3 Rebounds pro Abend). Hollins ist zwar lang und athletisch, aber viel zu schwach, um sich unter NBA-Brettern durchzusetzen. Für Teams wie Boston, Miami oder Chicago wäre er dennoch eine Option, weil er 'in the groove' ist, also bis zuletzt gespielt hat. Insgesamt nicht sehr empfehlenswert.


Ronny Turiaf
letztes Team: Denver Nuggets
Karriere Stats: 5.2 PPG, 3.8 RPG, 1.4 BLK

Turiaf landete via Nene-McGee Tradepaket in Denver, wo man für ihn aber keinerlei Verwendung hatte. Sein Vertrag ist mit 4.4 Millionen in dieser Saison zu hoch, als dass Teams wie Cleveland, Philadelphia oder Indiana ihn 'off waivers' einfordern würden. Also öffnet sich am Mittwoch wohl die Tür zu einem Eastern Conference Schwergewicht: Chicago, aber vor allem Boston und Miami buhlen um seine Dienste. Bei den Bulls wäre er mit Nationalmannschaftskollege Joakim Noah vereint. Boston steht nach dem Saisonaus von Jermaine O'Neal und Chris Wilcox nur noch mit Greg Stiemsma da, und Miami hat bekanntermaßen ein chronisches Center-Problem (trotz Juwan Howard). Obwohl er in der Presse als difference maker präsentiert wird, ist der sympathische Forward/Center anfällig für Verletzungen und Fouls. Nicht gerade vertrauenserweckend.


Kyrylo Fesenko
letztes Team: -
Karriere Stats: 2.3 PPG, 2 RPG, 0.4 BLK

Fesenko ist ein Bär von einem Mann, dessen oberflächliche Statistiken einen nicht erzittern lassen. Aber: seine Defensive zählt zu den besten ligaweit. Utah, sein altes Team, erlaubte auf 100 Angriffe hochgerechnet 12 Punkte weniger, wenn Big Fes auf der Platte stand - ein gigantischer Wert. Milwaukee stand kurz davor, den bisher verletzten Ukrainer unter Vertrag zu nehmen, staubte dann aber Epke Udoh im Ellis-Bogut Trade ab. Boston hat ein natürliches Interesse an jedem verfügbaren Spieler über 2,08 Meter und wird sich Fesenko zumindest genauer angucken. Auch die Pacers sind im Rennen.


JJ Hickson
letztes Team: Sacramento Kings
Karriere Stats: 8.5 PPG, 5.6 RPG, 48% FG

Hickson's NBA-Weg ist seltsam. Letztes Jahr erzielte der junge Forward für Cleveland noch 14 Punkte und 9 Rebounds im Schnitt, bevor ihn die Cavs in einem Draftday-Deal nach Sacramento verschickten. Dort kam Hickson nie zum Zug, auch nicht unter dem neuen Head Coach Keith Smart. Er wurde gestern von den Kings völlig überraschend entlassen und lässt jetzt einigen Interessenten das Wasser im Mund zusammen laufen. Golden State hat sich in Führung gebracht und setzt alles daran, Hickson in die Bay zu locken. Auch Phoenix ist durchaus angetan, hat momentan aber einen Lauf. Und Boston lässt nicht locker. Die Celtics waren bereits vor der Trade-Deadline an Hickson interessiert, brachten aber keinen Deal mit Sacramento zustande. Der 23-Jährige ist lang und aktiv am Brett - genau die Medizindosis also, die den Kobold-Frontcourt stärken würde.


Terrence Williams
letztes Team: Houston Rockets
Karriere Stats: 7.4 PPG, 3.8 RPG, 2.4 APG

Das Enigma unter den verfügbaren Spielern. Er galt in New Jersey vor weniger als drei Jahren als ein zweiter Scottie Pippen dank seiner Vielseitigkeit und Dobermann-Defensive. Das spielerische Potential deutete er mit 8.4 Punkten, 4.5 Rebounds und 2.9 Assists im Schnitt schon in seiner Rookie-Saison an, inklusive Triple Double und weiteren all-around Monsterleistungen. Leider machte sein Kopf immer wieder Probleme und so entwickelte er sich schnell zu einem Umkleide-Krebsgeschwür, das kein Team länger ertragen kann. Von den Nets ging's in die D-League und dann letzte Saison nach Houston, wo er sich abermals über Einsatzzeiten beschwerte und dem Training fern blieb, bevor er letzte Woche aus dem Kader flog. Williams ist noch sehr jung (24) und hat alle Skills, um einem Playoff-Team zu helfen. Er ist kräftig, schnell, vielseitig und ein guter Verteidiger. In der richtigen Situation (Veteranen-Umkleide und/oder disziplinierter Head Coach) könnte es klick machen. Routinierte Championship Teams wie Boston oder Dallas sollten sich das Problemkind einmal genauer ansehen.


weitere Free Agents: Patty Mills, Andres Nocioni, Rasheed Wallace, Eddie House, Renaldo Balkman, Bobby Simmons, James Posey, Mikki Moore, Dan Gadzuric, Fabricio Oberto, Josh Powell, Etan Thomas, DJ Mbenga, Greg Oden


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