Donuts, 29. März




New Look Knicks: ohne den verletzten Amare Stoudemire, der bis zu einem Monat ausfällt, und Jeremy Lin, der day-to-day ist, müssen die Knicks in den kommenden Wochen einen anderen Plan verfolgen. Der sieht so aus: weiter knüppelhart verteidigen (NY war schon unter D'Antoni eines der besten Defensivteams der Liga und ist unter Woodson auf Platz 5 geklettert) und vorne das Schicksal in die Hände von Carmelo Anthony, Power Forward, legen. Melo erzielte auf der Vier äusserst effiziente 25 bei 9-15 aus dem Feld und hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass er ein Team im Alleingang schultern kann. Die ganze Verantwortung, von der er zu Beginn der Saison so häufig sprach, jetzt hat er sie exklusiv. Die Knicks klettern zum ersten Mal seit dem 12. Januar über .500 und wollen ihre Siegesserie (8 von 9) in Richtung Division-Sieg fortsetzen.

Geschichte: Steve Nash wurde gestern als einzigem Spieler neben John Stockton die Ehre zuteil, in einer Partie mindestens 15 Assists bei nur einem einzigen Punkt erzielt zu haben. Der Kanadier wird in den nächsten Wochen aller Voraussicht nach an Oscar Robertson vorbei ziehen und die Saison als fünftbester Passgeber aller Zeiten beenden. Chris Paul verteilte ebenfalls 15 Assists und führte seine Clippers zum dritten Sieg in Folge. Es war das erste Spiel seit 2008, bei dem zwei gegnerische Point Guards mindestens 15 Assists verschenkten (April 2008: Chris Duhon - 15, Ramon Sessions - 24).




Sinnlos: Orlando hat zwar die fünftbeste Bilanz aller NBA-Teams und in dieser Saison bereits Chicago, Miami (zweimal) und die Lakers geschlagen, kassiert aber immer mal wieder richtige Klatschen. Gestern lagen Dwight Howard & co. zwischenzeitlich mit 39 Punkten hinten und igelten sich bereits Anfang des zweiten Viertels in die Verlierer-Position. Es war eine weitere Blowout-Niederlage, die berechtigte Fragen über die mentale Toughness der Magier vor den Playoffs aufwirft.

Biest-Modus: 40 und 19 für Kevin Love, der im März jetzt durchschnittlich 31 Punkte und 14 Rebounds auflegt. Als kleine Relation haben die Jungs von Basketball-Reference mal herausgehoben, dass in dieser Saison erst 11 andere Spieler überhaupt mindestens 31/14 in einer Partie erzielten. Love macht das im laufenden Monat im Schnitt. Schade, dass sich an seiner Gesamtsituation im Vergleich zum letzten Jahr nicht allzu viel verändert hat - er legt nach wie vor monströse Zahlen bei einem Loser-Team auf, das die Playoffs verpassen wird.

Dino-Power: Toronto gewann zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren und zum zweiten Mal seit 2004/05 wieder gegen Denver. Für die Nuggets, die ihre letzten 15 Würfe verfehlten und seit Anfang des Monats nicht mehr zwei Siege in Folge eingefahren haben, war es eine denkbar ungünstige Niederlage mitten im heiss umkämpften Playoff-Rennen, ohne die man an Utah und Houston vorbei hätte preschen können.




Stampede: Chicago stampft auch ohne den weiterhin verletzten Derrick Rose von Sieg zu Sieg (12-5 ohne D-Rose) und bleibt in der NBA das Maß aller Dinge dank erstickender Defensive, dominierender Brettarbeit und uneigennützigem Teambasketball. Gegen Atlanta sprang Luol Deng mit 22 Punkten (5 Dreier) in die Bresche und führte die Bullen zu Sieg Nummer 41. Obwohl Head Coach Tom Thibodeau weniger als 10 Partien Zugriff auf seine etatmässige Startformation hatte, trampelt Chicago einen Gegner nach dem anderen nieder. Was die Frage aufwirft: wie gut sind diese Bulls in den Playoffs? Und: wieso reden in Deutschland alle nur von Miami als dem Team, das es zu schlagen gilt?

Unter dem Radar: San Antonio fegte die Kings in Sacramento 117-112 vom Platz. Der Ball lief wie an einer Perlenkette gespannt durch die eigenen Reihen und generierte so 28 Assists bei 54% aus dem Feld. Alle, die das Team von Greg Popovich nicht schon vor der Trade Deadline auf der Meisterschafts-Rechnung hatten (zur Erinnerung: die Spurs gewannen letzte Saison 62 Partien und beendeten den Westen auf Rang Eins), sollten sie allerspätestens nach den Neuzugängen Stephen Jackson, Boris Diaw und Patty Mills sowie der Rückkehr des genesenen Manu Ginobili ernst nehmen. Championship-ernst.

KG ist nicht alt: Kevin Garnett scheint in Partien gegen Al Jefferson immer besonders motiviert zu sein. Big Al ist der jüngere Big Man, der 2007 für Garnett von Boston nach Minnesota getradet wurde. KG erzielte gestern gegen Utah 23 Punkte und 10 Rebounds und hatte anschliessend für die Reporter nur Hohn und Spott übrig: "Das motiviert mich. Ihr nennt mich alt. Ihr nennt mich...älter! Ausgehöhlt. Das motiviert mich. Es braucht nicht viel, um mich anzuspornen, also weiter so."




Ehre wem Ehre gebührt: Don Nelson wird offiziell in die Ruhmeshalle des Basketballs aufgenommen. Wurde auch allerhöchste Eisenbahn. Immerhin ist 'Nellie' der Coach mit den meisten Siegen aller Zeiten (1221) und schon seit 1963 im NBA-Geschäft (feierte damals sein Debut als Spieler der Chicago Zephyrs). Der heute 71-Jährige machte sich zudem als Visionär und "verrückter Lineup-Professor" einen Namen. Dallas- und Nowitzki-Fans sollten ihn vor allem als Dirk's Entdecker und Vater des Mavericks-Erfolgs in Erinnerung behalten. Ohne Nelson's Vorarbeit wäre die Championship-Trophäe niemals in Dallas gelandet.


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