Rookie-Check (6)



Der unregelmässige, kompakte Blick auf die Rookie Tops und Flops des Draft-Jahrgangs 2011 (Stand: 28. März 2012)


1. Kyrie Irving (Cleveland Cavaliers): 18.6 Pts, 5.7 Ast, 47% FG
Mit weitem Abstand und schon längst uneinholbar an der Spitze des Freshman-Feldes ist Irving mittlerweile drauf und dran, eine historische Rookie Saison abzuliefern. Nur Michael Jordan und Chris Paul spielten ein effektiveres erstes Profijahr. Irving hat sich auf 19.6 Punkte, 6.9 Assists und sogar 1.5 Steals - am Anfang noch eine seiner grossen Schwächen - im März gesteigert und wirkt schon jetzt wie einer der besten Point Guards der Liga.

2. Kenneth Faried (Denver Nuggets): 9.5 Pts, 7.1 Reb, 59% FG
Faried, der zu Beginn der Saison überhaupt keine Spielzeit ergattern konnte, hat sich seine PT in den letzten Wochen regelrecht erkämpft. Der bezopfte Energiebolzen pflückt die meisten Rebounds (7.1) aller Rookies und scort knapp 10 PPG, obwohl er mehr als zwei Drittel seiner Punkte nach Putbacks, Offensivrebounds und Cuts erzielt. Sein 18/16 Spiel mit perfekten Quoten (100%) gegen Boston ging in die Geschichte ein. Dass die Nuggets Nene weg schickten, sagt bereits alles über Faried's Zukunft in Denver.

3. Isaiah Thomas (Sacramento Kings): 10.1 Pts, 3.5 Ast, 84% FT
Nachdem Thomas im Februar zum Starter avancierte, ging alles ganz schnell. Der letzte Pick im Draft (60.) hat mit seinen Leistungen in Sacramento sogar Tyreke Evans entbehrlich gemacht. Thomas liefert in der Anfangsformation bockstarke 14.2 Punkte und 5.1 Assists pro Spiel ab und erzielte schon acht mal 20 Punkte oder mehr. Sein Jumpshot ist verlässlich, und trotz seiner Probleme direkt am Ring hat sich der 1,75m Guard als solider NBA-Einser etabliert.

4. Klay Thompson (Golden State): 10.4 Pts, 1.5 Dreier, 89% FT
Man muss nur Golden State's Trade-Deadline Aktivität betrachten und merkt schnell, wie hoch Thompson bei den Dubs im Kurs steht. Und das zurecht. Der 2,01m Guard hat das Steuer im Warriors-Angriff übernommen und in seinen letzten 10 Partien 19.7 Punkte im Schnitt erzielt. Dazu lernt der Rookie im Eiltempo, wie er seine exquisiten Shooter-Qualitäten auch dazu nutzen kann, um für andere das Spiel zu machen (gestern 7 Assists gegen die Lakers).

5. Derrick Williams (Minnesota T'wolves): 8.9 Pts, 4.9 Reb, 0.5 Stl
Obwohl Williams' Spielzeit die gesamte Saison über stark schwankt und er seine angestammte Position immer noch nicht gefunden zu haben scheint (SF oder PF?), dringt sein hochexplosives Talent immer wieder an die Oberfläche. Er muss aber weiter an seinem Wurf arbeiten und darauf hoffen, dass irgendwann mehr Scoring-Möglichkeiten hinter Kevin Love verfügbar werden, damit er sein Potential voll ausschöpfen kann.

6. MarShon Brooks (New Jersey Nets): 12.7 Pts, 3.6 Reb, 43% FG
So gut wie Brooks als Isolationsscorer und Ballhandler in P&R Situationen agiert, so verloren wirkt er als Cutter und spot-up Schütze auf der Zwei. Der Nets-Flügel erlebt nach starker erster Saisonhälfte eine Anpassungsperiode im März (nur 40% FG), was für einen Rookie aber völlig normal ist. Er muss häufiger seine Länge für Drives zum Korb nutzen, anstatt lange Zweier zu nehmen. Für die Zukunftspläne der Nets bleibt er ein Schlüsselspieler.

7. Kawhi Leonard (San Antonio Spurs): 8.1 Pts, 5.4 Reb, 1.4 Stl
Leonard war mitverantwortlich für den Richard Jefferson Trade. Der Rookie verblüfft in Greg Popovich's System weiterhin als hoch effizientes Schweizer Taschenmesser. Er punktete in 10 von 13 März-Partien zweistellig, obwohl er weniger als 6 Würfe pro Partie erhielt. Sein gutes Spielverständnis ermöglicht ihm leichte Cuts zum Korb und hohe Quoten als Spotup-Shooter (54% FG im März). Er reboundet, spielt exzellente Defense und macht die vielen kleinen Dinge, die im Boxscore gar nicht erst auftauchen. Ein weiterer Draft-Klau für San Antonio.

8. Brandon Knight (Detroit Pistons): 12.5 Pts, 3.7 Ast, 1.5 Dreier
Knight macht in Detroit immer noch genau das, was er schon die gesamte Saison über getan hat. Er punktet im niederen zweistelligen Bereich, trifft viele Dreier und liefert konstant unkonstante Leistungen ab. Auf 10 Punkte/11 Assists Perlen wie gegen Sacramento folgen direkt im Anschluss 3 von 14 Abende gegen die Clippers. Knight ist der typische NBA-Rookie, der zwar solide Ansätze zeigt aber seine Leistungen erst noch an den brutalen Spielplan anpassen muss.

9. Kemba Walker (Charlotte Bobcats): 12 Pts, 3.4 Reb, 4.1 Ast
Die Bobcats machen keinen Sinn. Wenn Kemba Walker die Zukunft in Charlotte sein soll, dann muss er mehr als 22 Minuten Einsatzzeit pro Spiel erhalten. Trotz hässlicher Wurfquoten (37%) punktet er regelmässig im zweistelligen Bereich und versucht sein Bestes, um die Mitspieler einzusetzen (5 APG im März). MJ, Silas & co. sollten ihrem Rookie in den letzten Wochen der Saison so viel Spielzeit wie möglich einräumen. Nur so lernt der NCAA-Champ, seine Fehler zu minimieren.

10. Chandler Parsons (Houston Rockets): 9.2 Pts, 5 Reb, 2.3 Ast
15.2 Punkte, 9.2 Rebounds, 3.4 Assists, 2 Dreier und 1.4 Steals. Das sind Parson's Durchschnittswerte in den letzten fünf Partien, von denen die Rockets drei gewonnen haben. Der ehemalige Florida Gator hat sich Kevin McHale als extrem vielseitiger und defensivstarker Flügelspieler aufgedrängt und saugt derzeit alle Small Forward Minuten auf. Obwohl Parsons erst in der 2. Runde selektiert wurde (38.), hat er sich als einer der besten Rookies des Jahrgangs und absoluter Draft-Steal entpuppt.


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