Donuts, 26. März




Finals-Preview '12?: wenn ja, dann sollte sich der selbst ernannte Mindestens-achtfach-Champ Miami schnell wieder ans Reisbrett setzen und neue Pläne zeichnen. Oklahoma nahm das erste Saisonduell mit den Heat ernst, im Gegensatz zu den Gästen, die in einem sogenannten 'statement game' mal wieder in ihre Embryonalstellung schlüpften und sich nach allen Regeln der Kunst aus der Chesapeake Arena knüppeln liessen. Kevin Durant setzte seine direkte One-on-One Dominanz gegen Lebron James fort und schenkte Miami 28 Punkte, 9 Rebounds und 8 Assists ein. OKC's 'Bash Brothers' Perkins und Ibaka malträtierten den non-existenten Heat-Frontcourt mit 35 Punkten bei 16-21 aus dem Feld. Die Thunder-D forcierte 21 Ballverluste, davon 15 von James, Wade und Bosh. Miami hat jetzt fünf seiner letzten sieben Auswärtsspiele verloren. So dominant, wie die Hitze zu Hause spielt: Chicago und Oklahoma City behaupten für ein mögliches Conference-/NBA-Finale weiterhin den Heimvorteil.

MVP-Talk: den lauten "Lebron ist der klare und einzige MVP dieses Jahr" Talk, dreht den mal ein wenig leiser. Ja, James's statistische Werte sind phänomenal und historisch relevant (derzeit ein PER von 31.0). Aber: KD spielt auf dem selben Level. Abgesehen davon, dass Durant Miami's Nummer 6 in jedem persönlichen Aufeinandertreffen dominiert (siehe obigen NBA Statscube H2H Vergleich), erzielt er in dieser Saison trotz niedrigerer Usage-Rate mehr Punkte, mehr Blocks, mehr Dreier, hat bessere Quoten von der Linie und ist bei den Rebounds (8.1 vs. 8.3), den Steals (1.5 vs. 2) und den Field Goals (50% vs. 53%) nahezu gleichauf. Sollte Oklahoma City den Westen gewinnen und am Ende eine bessere Bilanz als Miami aufweisen - und danach sieht es ganz stark aus - wird Durant zum Most Valuable Player gewählt. Hier habt ihr es zuerst gehört!

Hawks/Jazz spielen immer noch: erst zum neunten Mal überhaupt ging ein NBA-Spiel in die vierte Verlängerung. Atlanta behielt im ersten Quadruple Overtime Thriller seit 1997 die Oberhand und gewann 1390 zu 1330. Joe Johnson (37 Punkte) spielte in der dritten Partie eines back-to-back-to-back gefühlte vier Stunden am Stück und musste nach dem Sieg müde lächeln: "Es war unglaublich, ich habe noch nie ein solches Spiel erlebt." Ich schon: Phoenix gewann gegen Portland vor mehr als 14 Jahren 140-139. Topscorer damals: Danny Manning und JR Rider (jeweils 35).




30/20 Vision: Kevin Love und absurde Statlines gehen ja bekanntlich zusammen wie NBCHF-Donuts und Kaffee. Der Wolves-Forward dominierte gegen Denver mit insgesamt 30 Punkten und 21 Rebounds. Es war bereits sein drittes 30/20 Spiel in dieser Saison und sein siebtes insgesamt. Damit hat K-Love in seiner kurzen Karriere bereits mehr 30/20er abgeliefert als alle anderen aktiven NBA-Spieler, inklusive Tim Duncan, Dwight Howard und Kevin Garnett.

Jekyll & Hyde: immer noch die LA Lakers. So uneigennützig, kollektiv verpflichtet und dominant die Lakers gegen Dallas und Portland wirkten, so verloren waren sie gestern bei der 102-96 Heimniederlage gegen Memphis. Weil Sessions als Starter auflief, verkam LA's Bank wieder einmal zum ans Bein gefesselten Felsblock, der Lila-Gold ins Verderben zog: 9 Punkte in 53 Minuten Einsatzzeit, akzentuiert von Steve Blake's minus-17 in gerade einmal 15 Minuten. Die Grizzlies nutzten zwei ungefährdete Runs im Q2 und Q4, als LA's Starter auf die Bank mussten, zum Sieg.

Tankapalooza: was passiert, wenn zwei Teams gegeneinander antreten, die eigentlich gar nicht gewinnen dürfen? So geschehen bei Portland gegen Golden State, zwei Mannschaften, die mit Blick auf eine bessere Draftposition nicht genug Spiele verlieren können. Das schlug sich in einer kombinierten, Augapfel-zerberstenden Trefferquote von 39% nieder. Nur Raymond Felton hatte nicht aufgepasst und lieferte mit 25 Punkten und 7 Assists eines der besten Spiele einer katastrophalen Saison ab. Toll, Raymond!

Greg Popovich, Komiker: obwohl man die Spurs für alt und langweilig hält, scheint San Antonio's Coach immer mal wieder einen Kalauer in petto zu haben. So wie gestern beim einfachen 93-76 Sieg gegen Philadelphia, bei dem Tim Duncan nicht eingesetzt wurde. Auf dem Spielberichtsbogen, wo bei Nichtberücksichtigung eines Spielern eine triftige Erklärung eingetragen sein muss (Verletzungen, Persönlich, etc.), tauchte später der Grund auf: "Tim Duncan. Did not dress. Old."




Nash perfekt: kann man ein Spiel kontrollieren, obwohl man insgesamt nur 2 Würfe nimmt? Klar doch. Siehe Steve Nash, der gegen Cleveland mit 13 Assists und nur 4 Zählern ein weiteres Meisterwerk ablieferte. Nash manövrierte mit Hilfe von Gortat und Morris, die inside mit jeweils 22 Punkten dominierten, den Suns-Express zum 6. Sieg in den letzten 8. Phoenix liegt nur noch einen Sieg hinter Houston und Utah und drängt unaufhaltsam in Richtung Playoffs.

Reise nach Jerusalem: wer bleibt am Ende ohne Playoff-Stuhl? Im Westen intensiviert sich das Rennen um die Postseason-Plätze und verspricht, angesichts des irren Zeitplans in diesem Jahr, zu einem der spannendsten aller Zeiten zu werden. Oklahoma, San Antonio und LAL marschieren ein wenig vorne weg. Danach wird es aber ein Kampf mit Haken und Ösen. Die Clippers (.563), Dallas (.560), Memphis (.553), Utah und Houston (je .531) teilen sich momentan die Plätze 4 bis 8. Denver (.531) und Phoenix (.510) liegen gleichauf bzw. mit einem Sieg in Rückstand. Auch Minnesota (.480) auf Platz 11 kann sich noch berechtigte Hoffnungen machen. Der Abstand zwischen Heimvorteil in Runde 1 und einem verfrühten Angelurlaub beträgt also mickrige 1.5 Siege. Bei nur noch 16 bis 19 ausstehenden Partien wird es in den verbleibenden fünf Wochen immer öfters heissen: Win or go home!


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