Donuts, 10. April




Thunderstruck: Milwaukee kämpft in der Eastern Conference um den achten und letzten Playoff-Platz, sah aber gegen Oklahoma City kein Land und verlor erst zum zweiten Mal in den letzten acht Partien. Russell Westbrook und Kevin Durant terrorisierten ihre Gegenspieler, während der Thunder-Frontcourt ein paar Nummern zu gross war und gehörig austeilte. Milwaukee verlor erst die Contenance und dann das Spiel, 109-89. OKC holte sich die Tabellenführung im Westen zurück und startet hier einen letzten, entscheidenden Run.

Manimal Mojo: mein Man-Crush für Faried ist mittlerweile wohldokumentiert und basiert vor allem auf seinem All-Out, keine Gefangenen Spiel. Ganz ohne Allüren, dafür mit einer unvergleichlichen Intensität geht der Rookie immer dahin, wo es weh tut. Gestern stellte er beim wichtigen Heimsieg gegen die Warriors gleich mehrere Karrierebestmarken auf: 27 Punkte, 17 Rebounds, und das alles in gerade mal 24 Minuten Spielzeit. Spieler, die übrigens vor Faried (22.) gedraftet wurden: Nolan Smith, Tobias Harris, Donatas Motiejunas, Nikola Vucevic, Marcus Morris, Jimmer Fredette, Jan Vesely, Enes Kanter... (Kameraschwenk zu George Karl, der sich das Lachen verkneifen muss).




Odom hat fertig: "He can play a lot of different positions. He'll be handling the ball at times. Sometimes he'll be our center. He's a unique player that way. His role will probably be the most elusive in terms of trying to define it because he can kind of do a little of everything." Das waren die genauen Worte von Mavericks-Coach Rick Carlisle nach der Dezember-Akquisition von Lamar Odom - ein Move, der damals vor allem in der deutschen Presse als absoluter Steal für Dallas gepriesen wurde. Mit der Einschätzung lagen die "Experten" wohl daneben. Odom's persönlichen Probleme abseits des Courts hatten die für ihn mit Abstand schlechteste Saison seiner Karriere zur Folge (6.6 Punkte, 4.2 Rebounds, 35% FG in 20 MPG) und bewegten die frustrierten Mavericks jetzt dazu, den Vertrag mit dem ehemaligen Sixth Man of the Year zu terminieren. Er bleibt zwar im Kader, ist aber fortan nicht mehr im Kader...wenn ihr versteht, was ich meine.

Profitmaschine über Mensch: Gestern erwischte es Al Harrington (Meniskusschaden), der wohl für den Rest der Saison ausfällt. Kobe Bryant muss mit entzündetem Schienbeinknochen weiterhin pausieren. Derrick Rose verletzte sich bei seiner Rückkehr am Sonntag im MSG am Sprunggelenk und ist fraglich. Dwight Howard plagt sich mit den schlimmsten Rückenschmerzen seiner Karriere herum und fehlt Orlando im Kampf um's Playoff-Ticket. Andrew Bogut, Jeremy Lin, Dwyane Wade, Andrea Bargnani, Brook Lopez, Jarrett Jack, Amare Stoudemire, Al Horford, Kevin Martin, Tony Allen, Ricky Rubio, Hedo Turkoglu und Nicolas Batum (um nur einige zu nennen) sind entweder angeschlagen oder Out for Season. Die Liste der Wehwehchen und ernsten Verletzungen hat mittlerweile biblische Ausmaße angenommen. Wann sehen Macher und Besitzer ein, dass Sportler (noch) keine Roboter sind und an überfüllten/ignorant zusammen gestellten Spielplänen zugrunde gehen? 54 Partien hätte es in dieser verkürzten Saison ebenso getan. Besserer Basketball, längere Spielerkarrieren und langfristig höhere Einnahmen. Oh, diese Engstirnigkeit!

Scola mit dem...Dunking?: der Plattfuss-Argentinier mit der negativen Sprungkraft hat es in seiner Karriere auf weniger als 5 Dunks gebracht - optimistisch gerechnet. Gestern gingen beim 3-1 Fast Break die Gäuler mit dem Gaucho durch, als er gegen DeMarcus Cousins zum Blake Griffin Facial ansetzte - sehr zur Belustigung seiner Rockets-Teamkollegen und mit nicht ganz so durchschlagendem Erfolg.




Die grosse Wildwest Box: ein weiterer Spieltag geht vorbei, und Houston, Dallas, Utah, Denver und Phoenix rücken noch näher zusammen als John Stockton's Oberschenkel und Shorts. Die Suns gewinnen gegen die Wolves dank optimaler Bankproduktivität (66 Punkte) - dem stillen Grund für Phoenix' Turnaround nach der ASG-Pause. Denver deklassiert die Dubs dank Faried und Andre Miller, der sich in der ewigen Assists-Tabelle auf Platz 10 hochpasst. Utah profitiert von Duncan's Abstinenz und malträtiert die Spurs innen mit 30/20 und 6 Blocks von Jefferson und Millsap. Houston gewinnt dank Dragic (22/7) sein 4. in Folge und 8. aus den letzten 11. Damit verteidigen die Rockets Platz 6 vor Dallas und Denver, aber mit nur 2.5 Siegen Vorsprung vor Utah auf Platz 10. Es bleibt eng, enger, am engsten.

Pop-Mittelfinger: ...an die Spielplanmacher der NBA. Der Spurs-Coach hält nicht allzu viel von Heim-Auswärts back to backs und fünf Spielen in sieben Tagen (auch wenn die beste Bilanz der Liga auf dem Spiel steht) und stellt das immer wieder gerne deutlich zur Schau. Tony Parker, Manu Ginobili und Tim Duncan durften in Utah allesamt aussetzen. Angesichts des sang- und klanglosen Ausscheidens in den letzten Playoffs trotz Nummer 1 Seed wohl die richtige Taktik eines Coaches, der schon alles gesehen und ausprobiert hat. Der Jazz gewann 91-84, während San Antonio auf Platz 2 zurück fiel. Popovich könnte das nicht egaler sein.

Bären füttern verboten: haben wir den Film nicht schon irgendwo gesehen? Pünktlich zu den Playoffs wetzen die Grizzly Bären ihre Krallen und klettern die West-Tabelle schneller empor als Ursī horribili einen Baum. Memphis hat 8 seiner letzten 10 Partien gewonnen und in dem Zeitraum Oklahoma, Miami, Dallas und beide LA-Teams besiegt. In einer möglichen Erstrundenvorschau gegen die Clippers punkteten gestern gleich 6 Spieler zweistellig, während man das gefürchtete Transition-Spiel von Chris Paul & co. erfolgreich eindämmen konnte. Mit dem 94-85 Sieg pirschen sich die Bären (5.) bis auf 0.5 an die Clippers (4.) heran im Kampf um Heimvorteil in Runde 1.




Zitat des Tages: von Wizards-Forward James Singleton, der noch vor einer Woche in den chinesischen Playoffs für die Guangdong Southern Tigers spielte und erst vor der Partie gegen Charlotte erfuhr, wie schlecht die Bobcats in dieser Saison wirklich sind. "Ich blickte auf die Taktiktafel und da stand Charlotte: 7-47. Und ich dachte: im Ernst?" Singleton erzielte 18 Punkte, 12 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 2 Blocks beim 113-85 Wizards-Blowout. Im Ernst, James...im Ernst!


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