Donuts, 17. April




Einmal links umrühren, bitte: der Irrsinn in der Western Conference dauert ja bereits die gesamte Lockout-Saison an. Die gemütliche Enge in der Tabelle nahm in den letzten Wochen von Tag zu Tag zu. Nach 11 Partien am gestrigen Montag, in denen 8 der insgesamt 10 Playoff-Anwärter (alle ausser Memphis und LA Lakers) im Einsatz waren, ist das Bild vollkommen auf den Kopf gestellt. San Antonio hat wieder die Führung übernommen und Oklahoma City auf den zweiten Rang verdrängt. Die Clippers können nach wie vor ihre Division gewinnen und noch Dritter werden. Denver hat sich nach back to back Siegen gegen Houston auf Platz 6 und ein Erstrundenduell mit den Lakers vorgeschoben, während die Rockets nach ihrer 4. Niederlage in Folge ganz aus dem Raster fallen. Phoenix schiebt sich währenddessen auf die 8, während die Mavericks auf den 7. abfallen. Utah bleibt mit 0.5 Rückstand in Schlagweite.

Overtime-Al: der 123-121 Triple Overtime Erfolg des Jazz gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Plätze könnte dem jungen Team von Ty Corbin einen immensen Schub in den letzten Tagen geben. Dass Utah einen Hang zum Dramatischen hat, dokumentieren 12 Spiele in dieser Saison, die mit 3 Punkten oder weniger entschieden wurden und schon das 2. in Triple Overtime. Jefferson (28 Punkte, 26 Rebounds), Devin Harris (23) und Gordon Hayward (24) konterten jeden grossen Wurf von Dirk Nowitzki (40) und Jason Terry (27) und führten Utah zum 22. Heimsieg im 30. Spiel. Daran konnte auch Delonte West's feuchter Fuzzi für Hayward's Ohr nichts ändern:




Clippers schreiben Geschichte: nicht nur, dass LAC mit dem 92-77 schon zum dritten Mal in dieser Saison und zum zweiten Mal innerhalb einer Woche gegen Oklahoma City gewonnen hat (eine Tatsache, die ja bei einem möglichen Zweitrundenduell aus Matchup-Sicht durchaus von Bedeutung sein kann). Die Clippers haben mit ihrem 38. Sieg auch Geschichte geschrieben. Das gebeutelte/verfluchte ex-Verliererteam sicherte sich seine erste Playoff-Teilnahme seit 2006 und erst vierte insgesamt in den letzten 34 Jahren. Chris Paul, meine Damen und Herren.

Goldene Zeiten: für die Denver Nuggets, die mit den back to back Siegen gegen den direkten Konkurrenten Houston aller Voraussicht nach ihr Playoff-Ticket gestempelt haben. Arron Afflalo und Ty Lawson (zusammen 51 Punkte, 19-31 FG) sowie das bedachte Aufbau-Spiel von Veteran Andre Miller (13 Assists in 26 Minuten) verankerten eine starke Backcourt-Vorstellung der Klumpen, die trotz genügend Verletzungen für zwei Spielzeiten allen Schwierigkeiten trotzten und im April 6 von 9 gewonnen haben. George Karl's Teams haben in 20 der letzten 21 Saisons die Playoffs erreicht!

Nicht schon wieder: ich hatte ernsthaft gehofft, dass der brutale Trikot-Fehltritt der Toronto Raptors vor einigen Wochen eine einmalige Sache bleiben würde. Tribut an die Soldaten des Landes hin oder her: es sollte Gesetze geben, die solche Jerseys unter Strafe verbieten. Gibt es aber nicht. Im Folgenden ein Foto der fast perfekt getarnten Raptors-Mannschaft während einer taktischen Besprechung im dritten Viertel:




Wenn es regnet: ...wird man in Philly eben nass. Die Sixers rechneten sich gegen verletzungsgebeutelte Orlando Magic (ohne Dwight Howard, Hedo Turkoglu und Glen Davis) gute Chancen aus, den eigenen Negativtrend (5 von 7 verloren) zu stoppen und einen Playoff-Platz einzubetonieren. Dann fing man sich 40 Punkte im Q2 ein, erlaubte den Magic 5 von 6 Dreiern und 70% aus dem Feld und verlor zum 20. Mal in den letzten 31 Partien. Obwohl die Bucks ebenfalls schwächeln (3 von 4 verloren), ist der 8. Playoff-Platz noch lange nicht eingetütet. Milwaukee und Philadelphia treffen sich am vorletzten Spieltag zum Showdown, der vermutlich alles entscheidet.

King for a Day: Ja, es waren die New Jersey Nets. Ja, Deron Williams, Gerald Wallace und Brook Lopez waren alle ausser Gefecht. Und ja, die Sonderbehandlung seitens der Refs (Schrittfehler, Freiwürfe) nimmt abstruse Züge an. Aber 17 Punkte in Folge musst Du trotzdem erst mal machen. So geschehen gestern, als LeBron James sich im Q4 daran erinnerte, dass Miami durchaus noch um wichtige Siege im Kampf um potentielles Heimrecht in den Finals spielt, und seine Heat im Alleingang zum 101-98 Comeback Sieg gegen die Bald-Brooklynites führte. Am Ende standen für LBJ 37 Punkte, 6 Rebounds und 7 Assists zu Buche.

Grosser Sieg für New Orleans: Nein, nicht auf dem Spielfeld, wo die Hornets eine statistisch miese Saison abliefern (19-42). Sondern abseits des Parketts: Tom Benson, ortsansässiger Geschäftsmann und langjähriger Besitzer der New Orleans Saints, kaufte das Team von der NBA zurück und beendete damit ein 16 Monate andauerndes Trauerspiel um Bevormundung, Vetternwirtschaft und krumme Machenschaften hinter den Kulissen. Als Sahnehäubchen erhielt die von Hurrikan Katrina verwüstete Musikstadt auch noch den Zuschlag für das NBA All-Star Game 2014. Nächstes Geschenk: Anthony Davis' Monobraue?




Zitat des Tages: von Bulls Head Coach Tom Thibodeau, der jede, aber auch wirklich jede Niederlage in erster Linie auf seine ganz eigene Kappe nimmt. "Wir haben unsere Arbeit nicht getan. Ich habe meine Arbeit nicht getan. Alles fängt mit mir an. Ich muss das Team besser vorbereiten." Chicago traf nur 38% aus dem Feld und verlor ohne Derrick Rose und Luol Deng gegen Washington, 87-84.


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