Schlacht um die Acht (EC Edition)




Nur noch neun Tage sind in dieser regulären Saison zu absolvieren. Eine, die erst gar nicht stattfinden sollte und im Endeffekt dann doch wie ein Wirbelwind an uns vorbei gezogen ist. Nur selten in den letzten 20 Jahren war der Kampf um die Playoff-Plätze spannender. Sowohl im Osten als auch im Westen wird gekratzt, gerangelt und verschoben, was die müden Beine noch hergeben nach fünf Spielen die Woche und einem unmenschlichen Mammutprogramm, dass in der modernen NBA-Historie seinesgleichen sucht.


In der Eastern Conference tobt noch ein verbissener Kampf um die Top-Bilanz. Chicago (46-15) hat seinen knappen Vorsprung trotz zahlreicher Verletzungen der Leistungsträger behauptet und geht mit 2.5 Siegen Vorsprung vor dem einzigen Verfolger Miami Heat auf die Zielgerade. Miami (43-17) kann heute gegen Toronto den zweiten Rang zementieren. Sollten die Heat im morgigen Schlagerspiel gegen die Bulls gewinnen, wird es in der letzten Woche noch einmal sehr spannend. Hinter den beiden Schwergewichten haben sich die Indiana Pacers (40-22) als dritte grosse Kraft im Osten etabliert. Still und unbemerkt spielt sich das ausgeglichene, tief besetzte Team von Larry Bird und Coach Frank Vogel in einen kleinen Blutrausch. Im April hat man 10 von 11 Partien gewonnen. Die Frage nach dem möglichen Erstrundengegner der Tempomacher wird wohl erst am letzten Spieltag beantwortet. Boston (36-26), Atlanta (35-26) und Orlando (35-26) haben nahezu identische Bilanzen. Die Celtics können mit einem Sieg heute gegen die Magic den Division Titel und damit Platz 4 klar machen. Die Chancen sind gegen angeschlagenen Magier ungleich grösser als in den verbleibenden drei Partien (ATL, MIA, MIL). Atlanta und Orlando streiten dann im Prinzip um die Plätze 5/6 und das vorteilhaftere Matchup in Runde 1. Angesichts der potentiellen Gegner eine Lose-Lose Situation, denn weder Indiana noch Boston wirkten zuletzt wie ein Team, dass von den Hawks oder Magic in einer Serie ernsthaft gefährdet werden kann. Al Horford hat für die Postseason sein mögliches Comeback angekündigt, aber man sollte nicht allzu viel vom letztjährigen All-Star Center erwarten. Er hat die letzten drei Monate verpasst. Dwight Howard hingegen soll kein Interesse mehr daran haben, unter Stan van Gundy zu spielen, und will sogar die Playoffs aussetzen. Wie schlimm es also im Endeffekt um seinen lädierten Rücken wirklich steht, wissen nur er und die behandelnden Ärzte. Howard hat die letzten sechs Partien verpasst.

Der ganz spannende Kampf tobt unten, in den Niederungen der PO-Tabelle. Die New York Knicks (32-29) dürften mit dem beeindruckenden Sieg gestern gegen die Celtics ihr eigenes Playoff-Ticket gelöst haben. Der Vorsprung auf Platz 9 beträgt jetzt nämlich 2.5 Siege. Das Restprogramm mit Duellen gegen die Nets, Cavaliers, Hawks, Clippers und Bobcats verspricht mindestens drei weitere W's, so dass man im Big Apple durchaus schon für ein Erstrundenmatchup mit den Miami Heat planen kann. Mit Planen ist bei den abstürzenden Philadelphia 76ers hingegen schon lange nichts mehr. Die Sixers (31-30) haben 21 ihrer letzten 32 Partien verloren und halten sich nur noch mit dem kleinen Finger an der Klippenwand fest. Noch problematischer als die ohnehin wacklige Psyche und schlechter Basketball erscheint die Tatsache, dass man die letzten fünf Partien allesamt auswärts bestreiten muss - wenngleich die Nets, Cavaliers und Pistons nicht gerade Angst und Schrecken verbreiten. Die Milwaukee Bucks (29-31) lauern mit 1.5 Rückstand auf Platz neun und haben ein ähnlich leichtes Restprogramm (u.a. Washington, Toronto, New Jersey) mit drei Heimpartien. Die Schlacht um die Acht scheint auf einen alles entscheidenden Infight zwischen Philly und Milwaukee am vorletzten Spieltag (Mittwoch, 25.4.) hinaus zu laufen.


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