Donuts, 7. April




Spurs on top: wir hatten so lange den intensiven Kampf um die hinteren Playoff-Plätze im Westen verfolgt, dass wir das Battle an der Conference-Spitze völlig aus den Augen verloren. Nach ihrem 10. Sieg in Folge haben sich die Spurs aber an Oklahoma City vorbei geschoben und wie schon im letzten Jahr die Tabellenführung im Westen erkämpft. Dank seiner lautlos-tödlichen Effizienz hat das Team von Greg Popovich seit dem 30. Januar 27 seiner 32 Partien (!) gewonnen und ist bei Insidern schon längst zu mehr als nur einem Geheimtipp avanciert.

Thunder-Rezession: die zyklischen Auf und Abs einer langen NBA-Saison machen auch vor Spitzenteams nicht halt. Oklahoma City verlor nach einem klassischen Shootout in Indianapolis sein drittes Spiel in Folge - trotz 44 Punkten von Kevin Durant, der jetzt in seinen letzten beiden Partien 74 erzielt hat und bis auf 0.2 PPG an Kobe Bryant im Kampf um die Scoringkrone heran gerückt ist. Will der Thunder aber seine Spitzenposition im Westen wieder zurück erobern, bedarf es mehr als Durant-Heldentaten. Der Rest des Teams (gestern nur 35%) muss wieder aggressiver werden. Und Scott Brooks einen fusslahmen Derek Fisher auf die Bank befördern, wenn sein Team dringend defensive Stops braucht.




Schwächste Heat-Leistung: der aktuellen Saison, nur zwei Tage nach dem Highlight-Sieg gegen OKC. Miami liess sich von den ruppigen Memphis Grizzlies von Beginn an den Schneid abkaufen und leistete sich schon im ersten Spielabschnitt 11 Ballverluste - mehr als je zuvor in der Franchise-Geschichte. Der ungläubige Gesichtsausdruck von Erik Spoelstra war von dort an wie in Stein gemeisselt, während er an der Seitenlinie eine Herzattacke nach der anderen erlitt. Miami war nie im Spiel und lag fast durchgehend mit 10+ Punkten in Rückstand. Memphis spielte seine Grössenvorteile gnadenlos aus, gewann den Kampf unter den Brettern und schenkte von aussen 8 Dreier ein (davon 4 von Gilbert Arenas). Es war die erste Heat-Heimniederlage in der AAA nach 17 Siegen in Folge.

Bear Grillz: Memphis' aktueller Run wird immer beeindruckender. Die Bärchen haben 7 Spiele in 9 Tagen zu absolvieren - ein zermürbender Auswärtstrip zum Ende der Saison, der heute Nacht in eigener Halle gegen Dallas sein Ende findet. Das homogene Team von Lionel Hollins hat bisher 4 von 6 gewonnen, unter anderem in Oklahoma City und jetzt in Miami. Nimmt man noch den Sieg bei den Lakers vor 12 Tagen hinzu, macht das 6 aus den letzten 8. Kein Wunder, dass in den Playoffs niemand gegen die Grizz antreten will. Der Lauf erinnert ein wenig an 2010/11. Auch da legten die Raubtiere einen 10-3 Zwischenspurt im März/April hin und eliminierten anschliessend die hoch favorisierten San Antonio Spurs in der ersten Playoff-Runde. Ich mein ja nur...

Dumm & Dümmer: wieso die Mavericks in Person von Jason Terry einen Raymond Felton an der Mittellinie foulen, obwohl der beim eigentlich letzten Angriff kaum Ballkontrolle hat und folgerichtig nur mit Mühe einen letzten Wurf improvisieren könnte, weiss der Teufel. So aber erhalten die Trail Blazers die Chance, 3.7 Sekunden vor Schluss einen letzten Spielzug zu designen. Einwurf, Ball zu Aldridge, Sargnagel, Portland wins! Dallas rutscht von Platz 4 und einem durchaus angenehmen Erstrundenmatchup mit den Clippers immer weiter südwärts und hat jetzt nur noch 0.5 Siege Vorsprung auf Platz 8. Abgesehen von Dirk Nowitzki spielt kein Maverick auf konstant hohem Niveau - ein Rezept für Playoff-Desaster.




Bynum-Blödsinn: wie eine schlechte Platte auf Dauerrotation scheint sich Andrew Bynum in LA derzeit einen Spass daraus zu machen, Lakers-Siege im Alleingang zu sabotieren. Der All-Star Center dominierte erst innen gegen die Houston Rockets (6-11 FG, 7-7 FT) und nahm sich dann, wie schon beim letzten Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams, mit zwei technischen Fouls selbst aus dem Spiel. Vor allem das zweite T (Motzen in Richtung Rockets-Bank nach eigenem Korberfolg) ist an Borniertheit kaum zu überbieten. Houston gewann letzten Endes 112-107 dank Scola (25) und Dragic (26/11), dem neuen Raketen-Anker im Playoff-Rennen. Wenn die Lakers ihre Division noch aus der Hand geben, dürfen sie sich beim ihrem Franchise-Center ganz besonders bedanken.

Who the f*ck is...: Lester Hudson? Der 27-jährige Wandermann macht derzeit das Meiste aus seinen Möglichkeiten bei den Cleveland Cavaliers, die ohne den verletzten Rookie des Jahres Kyrie Irving schon längst nur noch um Draft-Position spielen. Hudson, dessen 10-Tages Vertrag am Wochenende ausläuft, erzielte 23 Punkte und 7 Assists von der Bank und verwandelte die entscheidenden Freiwürfe bei Cleveland's 84-80 Sieg gegen Toronto. "Ich dachte nur: wenn du bleiben willst, dann triffst du lieber diese Freiwürfe. Ich habe getroffen, also kann ich hoffentlich bleiben." In 5 Partien kommt Hudson auf 10 Punkte, 4 Assists und 1.4 Steals in 22 Minuten.

Hundekampf: um die Plätze in der Western Conference. Ein Sieg hier, eine Niederlage da, und schon ändert sich das Playoff-Bild dramatisch. Utah, Phoenix, Houston, Dallas und Denver fighten verbittert um die Ränge 6 bis 8. Der 105-99 Heimsieg der Nuggets gegen die Suns (Afflaflo mit 30) war schon ein kleiner Rückenbrecher für die Chancen von Steve Nash & co. Utah nutzte die Rückkehr von Devin Harris (28) und ein weiteres Monster-Spiel von Al Jefferson (30/11/5 Blocks) zum Heimsieg gegen Golden State, muss aber als nächstes gegen die Spurs im back to back ranklotzen. Dallas hat 3 von 5 verloren, während Portland ein letztes kleines Aufbäumen versucht. Alle fünf spielen in den nächsten 10 Tagen gegen die Houston Rockets in einem klassischen WM-Gruppen Format. Vor allem gegen die direkten Konkurrenten ist jeder Sieg doppelt wichtig.




Gerücht des Tages: (Story von der fantasievollen New York Post, also mit Vorsicht zu geniessen, aber angesichts des Nonstop-Theaters dort unten durchaus realistisch)... es wird gemunkelt, dass die Orlando Magic die Vertragsverlängerung von Dwight Howard von ihrem Superstar erpresst hätten. Wohlwissend, dass D12 nur nach New Jersey und partout nicht nach Los Angeles zu den Lakers wechseln wollte (zweite/dritte Geige hinter Kobe, der riesige Shaq-Schatten, Mike Brown, etc.), nutzte die Magic-Führungsriege diesen Tatbestand als Druckmittel in den Stunden vor der Deadline. Hätte sich der All-Star Center geweigert, auf seine Ausstiegsklausel für 2012/13 zu verzichten, wäre er im Tausch für Andrew Bynum plus Kleingeld nach Tinseltown verschifft worden - gegen seinen Willen. Howard, Stan van Gundy und GM Otis Smith haben sich übrigens in einem privaten Gespräch gestern darauf geeinigt, die Saison in der aktuellen Formation zu Ende zu bringen. Konfetti!


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